Wie es anfing.

ein Märchen aus 1000 und 1 schlaflosen Nacht.

 

Es muß ungefähr 1979/80 gewesen sein, als die TCR Rennbahn groß im TV beworben wurde, da konnte man natürlich

als ca 8 Jähriger nicht widerstehen. Was da im Fernsehen so um Ostern rum an heißer Aktion fürs Kinderzimmer

geboten wurde! Sowas mußte natürlich her, zumal die Schulkollegen auch alle sowas hatten, aber, vielleicht zum Glück,

kam es anders. Also setzte ich alles daran meine Eltern mit meinem Wunsch zu tyrannisieren, schließlich war ja auch

bald Ostern und das konnte natürlich nicht ohne so eine Rennbahn stattfinden.

Ok, das ich schon früher irgendeine chinesische Rennbahn mit Batteriebetrieb besaß und das die nicht lange gehalten

hat waren stechende Argumente aus Sicht meiner Eltern. Aber man hatte ja noch was in der Hinterhand, nämlich

Oma´s und die dazugehörenden Opa´s, man mußte also nur dort seinen kleinen Wunsch beiläufig erwähnen und

mit etwas Glück entwickelt sich die Angelegenheit zu einem wahren Selbstläufer, vielleicht?

In der Zwischenzeit muß man noch ab und an bei den Eltern erwähnen das es für mich ja nix schöneres gibt als

eine Rennbahn und das man drauf richtig aufpassen wird, das sie nicht direkt wieder kaputt ist.

 

Irgendwann Sonntags morgens nervte ich meine Mutter doch etwas zu sehr und dummerweise rutsche Ihr

dann der folgenschwere Satz aus dem Mund "Dein Vater hat doch eine. Geh ihm doch damit auf die Nerven..."

Was ist den hier los, so ungefähr muß mein Gedanke gewesen sein, also nix wie rüber zu Papa!

So richtig entzückt war er nicht, irgendwie hatte er einen angsterfüllten Gesichtsausdruck als wir im Keller

nach ein paar Styrophor-Kisten forschten. Was dann zum Vorschein kam ließ mich keinen klaren Gedanken fassen.

Wir standen nun 2 Kisten mit Schienen und ca 10 Autos gegenüber. Aus meiner Sicht war das Schonmal

keine TCR Bahn, gibts dafür überhaupt noch was?? Aber egal, jeder fängt ja mal an.

Das Logo welches auf den verpackten Autos war zu sehen war, kannte ich ja schon. Aber eine Carrera Bahn mit

3-Stromleiter, das war schon etwas anderes als bei der anfangs erwähnten China-Bahn. Und Schienen

die ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nie in irgend einem Prospekt oder im Fernsehn gesehen hatte,

da konnte man die Spuren wechseln. Unglaublich wie soll das gehen, man kann doch nur mit einem Auto

pro Spur fahren, fragte ich meinen Papa. Die Erklärung folgte sofort, nicht ohne Hinweis warum er diese Bahn

haben wollte und nicht die größere, er drehte also einen Wagen auf den Kopf und erklärte:

 

"Die Schleifer kann man drehen, bei 2 Autos müssen die immer unterschiedlich sein, ein Auto nimmt den Strom

links ab der andere rechts. Bei der 124´er gibts so Schleifer wie bei deiner alten Rennbahn, und so richtig

gut hat das ja nicht funktioniert. Das hier ist schon um Klassen besser und Du kannst auch entgegengesetzt fahren."

 

Was dann folgte war klar - aufbauen und losfahren.

 

Diese Bahn gibt es heute noch, gekauft wurde sie ca. 1968 bei Neckermann - Startpackung Nürburg,

inklusive der 10 Autos, Rundenzähler, Überholbahnstück, Abzweigstück

(mit dem ich damals mangels einspuriger Schienen nichts anfangen konnte), ein paar zusätzlicher Regler und Klammern.

Porsche C6, Jaguar E-Type, Porsche 904 noch mit altem Chassis.

Das reichte erstmal für einige Zeit zum fahren, bis plötzlich auf dem Weg von der Schule nach Hause in dem

Schreibwarenladen in unserem Dorf das Schaufenster mit den typisch blauen Kartons geschmückt war.

Das war der Tag als meine Mutter mir von Zuhause entgegenkam weil ich ca. 2 Stunden vor dem Fenster

gestanden haben muß. In diesem Geschäft wurden dann alle notwendigen Nachkäufe getätigt, zumal

der Inhaber das Zeug auch langsam loswerden wollte. Ein Blick ins Lager machte klar warum:

ungefähr 3-4 Jahre konnten wir dann von diesem Fundus alle benötigten Sachen beziehen z.B

2 Starpackungen Transpo mit Steuergerät (eine mit Kipper und eine mit Betonmischer),

Förderband, Silo, Thermozug, einspurige Weichen,

Autos ohne Ende (Langnese Porsche, Manta Rally, Porsche 928, Motorrad Honda 750, usw.)

Natürlich war das damals für mich nur Spielzeug, und die Autos zum fahren da,

aber weggeworfen wurde trotzdem nix. Und natürlich fahre ich damit auch heute noch, wenn

ich mal die Uni Bahn wieder aufgebaut habe, und für die Zwischenzeit bereitet mit die

Exclusiv viel Freude mit der ich ca 1997 angefangen habe, aber das wird eine andere Geschichte.

Also bis demnächst wenns heißt: "Nach der Uni über Servo140 zu Carrera Exclusiv"

und die Kurzgeschichte zum Dachbodenfund Carrera 160

 

....und immer schön langsam fahren.....

 

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